Werden wir internetsüchtig und was ist der Preis dafür?

Wir schreiben das 21. Jahrhundert. In vielen Teilen der Gesellschaft passiert eine große Wende, die durch die rapide Entwicklung der Technologie verursacht wird. Fast jedes Kind hat heute einen Computer zuhause. Eine große Mehrheit der Menschen hat hat zudem noch ein Smartphone. Vor allem bei den Jugendlichen ist das Smartphone auch mehrere Stunden am Tag in der Hand.

Die Internet-Sucht in Zahlen

Die heutige Realität ist für viele Jugendliche ziemlich langweilig – darum fliehen sie in die virtuelle Welt bzw. ins Netzwerk. Die Studien zeigen, das Mädchen viel mehr die sozialen Netzwerke nutzen. Die Jungen dagegen interessieren sich eher für die Computerspiele. Zu viel von beidem resultiert mit einer Sucht. Laut Studien sind 2,6 % der Jugendlichen in Deutschland im Alter von 12 bis 17 süchtig nach Internet und Computerspielen. Das ist immerhin eine Population von über 100.000 Menschen.

Kontrollverlust und Depression

Viele Menschen fühlen sich einsam – besonders Introverte, die kein Selbstbewusstsein haben, mit anderen Menschen zu sprechen. Manchen fühlen sich halt nur gelangweilt. Sie alle suchen eine Flucht von den Menschen, Sachen und Problemen, die sie umgeben. Die Betroffenen greifen sehr oft nach ihrem Smartphone, um eine Nahricht zu schreiben oder etwas zu posten.

Die Mädchen scrollen nur durch Instagram oder Whatsapp hinunter, ohne die Texte überhaupt zu lesen. Wichtig sind nur die Likes und Fotos. Die Wissenschaftler erklären, dass Kontrollverlust einen großen Faktor bei der Internetsucht spielt. Die meisten haben neben dem Computer und dem Smartphone keine anderen Freizeitaktivitäten im Leben. Hobbys haben nur wenige, denn die meisten haben ihre Hobbys durch Technik getauscht. Oft schwänzen manche auch die Schule, um mehr Zeit vor dem Computer zu verbringen.

Die Eltern haben keine Zeit ihr Kind rund um die Uhr zu kontrollieren, dabei werden sie auch oft von den eigenen Kindern über die verbrachte Zeit im Internet angelogen.

Nimmt man ihnen aber einfach so die Handys aus den Händen, könnte das eine Depression auslösen. Diese Kinder sind in großer Not.

Internet ist tatsächlich wie eine Droge

Viele Menschen, insbesondere die Jugendlichen, haben eine große Tendenz und Bedürfnis Fotos und Zitate auf den sozialen Medien wie Facebook oder Instagram zu posten. Nur Likes sind wichtig. Dopamin, ein Hormon in unserem Gehirn, das für gute Laune zuständig ist, wird durch die Likes ausgelöst. Wer sich gelangweilt oder traurig fühlte, dem geht es in kurzer Zeit wieder besser.

Aber auch das Glück dauert nur für kurze Zeit und schon überlegt man sich, was als nächstes gepostet wird, um sich wieder gut gelaunt zu fühlen.

Aufgrund mangelnder Kommunikation mit anderen Menschen in der realen Welt, bekommen die Betroffenen auch keine Komplimente außerhalb vom Netz. Deshalb sind sie im Internet aktiv und verdienen sich die Komplimente in Form von Likes. Je mehr Likes, desto glücklicher der Nutzer. Die Internetwelt ist zu schön, um Wahr zu sein. Das Problem ist, dass sich immer mehr Menschen dieser Sucht hingeben und mit der Zeit asozial werden.  

Ist die Internet-Sucht heilbar?

Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf befassen sich die Ärzte mit der Sucht, die bei Jugendlichen durch den abnormalen Konsum von Internet verursacht wurde. Ihre Methode: Sie nehmen ihnen einfach das Wichtigste aus der Hand. Beim Betreten der Klinik muss jedes Kind sein Handy abgeben. Die Therapie dauert von zwei Wochen bis drei Monate, ja nach Suchtniveau. Die Jugendlichen bekommen jedoch ein Handy ohne Internetzugang und beschäftigen sich mit vielen anderen Aktivitäten wie Sport und Musik. Jedes Kind bekommt ein Instrument, um seine Zeit produktiver zu nutzen. Pädagogen sprechen viel mit den Betroffenen, um sie wieder auf die richtige Bahn zu bringen. Die Internet-Sucht ist erfolgreich heilbar, allerdings ist es nach solchen Therapie sehr wichtig, nicht den alten Gewohnheiten zurückzukehren.